Hannover 96

Saison 2004/05, DFB-Pokal, Achtelfinale


Hannover 96 - Borussia Dortmund 1:0 (0:0)


Hannover 96Enke - Cherundolo, Mertesacker, Zuraw, Tarnat - Lala, de Guzman - Krupnikovic - Schröter, Christiansen, Stendel / Trainer: Lienen

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Demel, Wörns, Brzenska, Jensen - Kehl - Kringe, Dede - Rosicky - Ewerthon, Koller / Trainer: Van Marwijk

Eingewechselt: 88. Dabrowski für de Guzman, 88. Stajner für Christiansen - 33. Senesie für Rosicky, 53. Rammel für Demel

Tor: 1:0 Schröter (59.) - Schiedsrichter: Dr. Wack (Biberbach) - Zuschauer: 38 764 - Gelbe Karten: Schröter, de Guzman - Senesie, Weidenfeller - Bes. Vorkommnisse:  Christiansen schießt Foulelfmeter (Weidenfeller an Stendel) über das Tor (81.). Ewerthon schießt Foulelfmeter (de Guzman an Kehl) am Tor vorbei (84.)


Hannover musste bei den Bayern beim 0:3 nach fünf Siegen in Folge einen Dämpfer hinnehmen. Dennoch sah Coach Ewald Lienen keine Veranlassung, seine Anfangself zu ändern und schickte dasselbe Personal ins Rennen. Mit 0:1 unterlag Dortmund am Wochenende in Bielefeld. Trainer Bert van Marwijk brachte im Vergleich dazu Demel für Bergdölmo. Zudem konnte er doch auf den angeschlagenen Rosicky (Rückenprobleme) zurückgreifen.

Die Partie konnte auf Grund des Zuschauerandrangs erst mit einer gut viertelstündigen Verspätung angepfiffen werden. Am Ende fanden sich über 38.000 Fans in der AWD-Arena ein, die in der Anfangsphase Hannover als das aktivere Team erlebten, ohne dass die Heimelf aber zu einer zwingenden Torchance kam. Die hatte dafür die Borussia: In der 14. Minute konnte Cherundolo einen Schuss von Ewerthon gerade noch kurz vor der Linie abwehren. Auf der Gegenseite brachte Weidenfeller nach Schröters Knaller gerade noch die Fäuste hoch (17.) Die Partie wogte nun hin und her, und wenig später war es wieder der kleine Brasilianer auf Seiten der Schwarz-Gelben, der sich auf der rechten Seite durchsetzen konnte und Keeper Enke zu einer Parade zwang (20.). Stendel schließlich sorgte mit einem Kopfball für den Gleichstand nach Chancen (26.). Danach tat sich bis zum Pausenpfiff nicht mehr viel - Pech für Dortmund, dass Spielmacher Rosicky wegen Rückenproblemen nach einer guten halben Stunde dann doch ausscheiden musste.

Nach dem Wechsel ergaben sich zunächst keine vielversprechenden Torszenen. Erst Schröters Führungstreffer nach 59 Minuten sorgte für einen Weckruf. Dortmund drängte nun auf den Ausgleich, in der nun hektischen Partie wurde BVB-Coach Bert van Marwijk von Schiedsrichter Dr. Wack auf die Tribüne verbannt (71). In der Schlussphase verpasste zunächst Christiansen die Vorentscheidung, als er einen Foulelfmeter (Weidenfeller an Stendel) über den Kasten schoss (81.). Dem 96-Angreifer wird ein Stein vom Herzen gefallen sein, als wenig später auf der Gegenseite Ewerthon es ihm gleich tat: Der Brasilianer schoss einen an Kehl verursachten Foulelfmeter neben das Tor, vergab damit den Ausgleich und gleichzeitig die mögliche Verlängerung (84.).

Hannover träumt somit weiter von seinem ersten Titel seit gut zwölf Jahren, während der sportlich und finanziell angeschlagene BVB einen weiteren Rückschlag im Kampf um den Einzug ins internationale Geschäft hinnehmen musste.

Trainerstimmen:

Trainer Ewald Lienen (Hannover 96): "Wir haben ein gutes und rassiges Pokalspiel gesehen, in dem alles drin war. Aufgrund der größeren Spielanteile ist unser Sieg verdient. Am Ende des Spiels haben wir jedoch auch Glück gehabt. Wenn Ewerthon noch verwandelt hätte, hätten wir das Spiel auch noch verlieren können."

Trainer Bert van Marwijk (Borussia Dortmund): "Wir haben jetzt 14 Ausfälle, das sind zu viele. Die Mannschaft, die gespielt hat, hat ihre Sache ganz gut gemacht. Wir hatten unsere Chancen. Schade, dass Ewerthon den Elfmeter nicht verwandelt, dann hätten wir noch eine Möglichkeit gehabt."

(Quelle: kicker sportmagazin, 11.11.04)


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