Regionalliga, 7. Spieltag


Hannover 96 - Atlas Delmenhorst 1:0 (0:0)


96: Sievers - Rasiejewski - Linke, Dworschak - Fischer, Addo, Bicici (46. Reinhardt), Milovanovic (89. Brezina), Hecking - Manzi, Asamoah

Tore: 1:0 Milovanovic (65.) - Gelb-Rote-Karte: Manzi - Rote Karte: Fischer - Zuschauer: 5.247


Milovanovic machte alle neune froh

96 drei Punkte vor Braunschweig

Fischer und Manzi flogen vom Platz, Trainer Fanz mußte auf die Tribüne - aber es reichte

 

Zwei Platzverweise - und trotzdem gewonnen: Hannover 96 besiegte gestern abend Atlas Delmenhorst im Nachholspiel vor 5247 Zuschauern 1:0 und hat jetzt in der Tabelle drei Punkte Vorsprung vor Eintracht Braunschweig.

Schatzmeister Gerhard Lossin war schon vorm Anpfiff enttäuscht. "Diese Terminverlegung war großer Mist", sagte er mit Blick auf die Kulisse an diesem kalten Abend, "das kostet uns 20 000 Mark." Gegen Delmenhorst mit dem schlechtesten Sturm der Liga wählte Fanz die offensive Variante. Leo Manzi rückte für den verkauften Kreso Kovacec in die Anfangsformation, neben ihm stürmte Gerald Asamoah, und auch Vladan Milovanovic war dabei.

Das versprach mächtigen Wirbel im Gäste-Strafraum, und es begann auch zügig. Linke mit strammem Distanzschuß, zweimal Addo und Asamoah hätten 96 gleich in den ersten zehn Minuten deutlich in Führung bringen können. Atlas-Tormann Pape, Glück und viele Abwehrbeine verhinderten das.

Aus dem Wirbel wurde ein laues Lüftchen, und dann machte Schiedsrichter Thomas Borchert nachhaltig auf seine Anwesenheit aufmerksam. Ein Fischer-Foul an der Strafraumgrenze wertete der Unparteiische als Notbremse. Rot für den Ex-Kölner. Weil Fanz das gar nicht witzig fand und zum Meckern auf den Platz eilte, mußte der Trainer auf die Tribüne. Ersatztorwart Raphael Schäfer bekam so einen neuen Job. Als Laufbursche übermittelte er die Trainer-Anweisungen an den neuen Bank-Chef Franz Gerber.

Diesen Platzverweisen folgte nur zehn Minuten später noch einer. Leo Manzis wenig sinnvoller Versuch, ein Tor mit der Hand zu erzielen, endete mit Gelb-Rot für den Brasilianer. Hannover stand nur noch mit neun Mann auf dem Rasen. Nur ein Rasiejewski-Freistoß (knapp daneben) brachte ein bißchen Gefahr.

Zur Pause gab’s für den Schiedsrichter eine kalte Dusche - halbvolle Bierbecher flogen. Aber die Spitzenreiter kamen bissig aus den Kabinen. Delmenhorst stand sofort wieder unter Druck und lag in der 65. Minute im Rückstand. Einen Paß von Addo verwertete Milovanovic zum 1:0. Begeistert feierten die Zuschauer den 96-Stier, der legte sich mit den Fingern wieder Hörner an. Hecking vergab Sekunden vor Abpfiff die Möglichkeit zum 2:0, dann war Zeit zum Feiern.

(Quelle: Neue Presse, 23.10.97)


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