Hannover 96

Interview

Abwehrrecke Carsten Linke gibt sich optimistisch

"Müssen gewinnen, wollen an die Spitze und gehen hoch"

Er zählt schon seit einiger Zeit zum Stammpersonal bei Hannover 96. Carsten Linke organisiert die Abwehr mit, fällt seit Wochen durch eine konstante Leistung auf und sein Wort hat in der Mannschaft Gewicht. Seine Laufbahn begann der Deckungsspieler in Bad Zwischenahn. Über den 1. FC Saarbrücken, FC Homburg und VfB Oldenburg führte ihn der Weg zu Hannover 96. Seit Mitte der Saison 1995/96 steht Linke bei den "Roten" unter Vertrag. Er möchte auch weiterhin in Hannover spielen. Deshalb setzt er alles daran, daß die Mannschaft am Ende der laufenden Meisterschaftsrunde auf dem ersten Tabellenplatz steht. Linke möchte zurück in die zweite Liga. Im Gespräch mit dem Regionalliga-Kurier gab er einen Ein- und Ausblick für das tägliche und zukünftige Geschäft in dieser Klasse.

Kurier: Haben Sie sich den Ablauf der bisherigen Saison so vorgestellt?

Linke: "Ich bin zufrieden. Man kann sogar sagen, sehr zufrieden. Die Mannschaft ist ausgeglichener besetzt als im Vorjahr. Ich bin mir auch sicher, daß wir unsere Ziele erreichen. Dabei übersehe ich natürlich nicht die Hürden, die noch vor uns stehen."

Kurier: Sie meinen in erster Linie doch Eintracht Braunschweig?

Linke: "Ganz klar, das ist unser Konkurrent Nummer eins. Die Mannschaft von Trainer Lorkowski hält in dieser Saison viel besser dagegen. Einen Hänger hat das Team noch nicht gehabt. So müssen wir dranbleiben und die Braunschweiger am Schluß überholen."

Kurier: Hat die Mannschaft nicht doch irgendwie Respekt vor dem derzeitigen Spitzenreiter der Regionalliga Nord?

Linke: "Wir haben uns über das Spiel in Braunschweig noch gar keine Gedanken gemacht. Wir denken und rechnen von Spiel zu Spiel. Wir hoffen auch nicht auf eine Niederlage der Eintracht. Wir dürfen nur nicht den Kontakt verlieren. Das Endspiel am 7. Mai kann eine tolle Sache werden."

Kurier: Ist der Kader mit 26 Profis nicht zu groß?

Linke: "Nein, das glaube ich nicht. Ich habe auch noch keine Enge auf dem Trainingsplatz gespürt. Der Konkurrenzkampf ist selbstverständlich größer, denn man muß nun erst einmal in den Kader kommen, bevor man sich dann für eine Aufstellung empfiehlt. Es ist für alle nicht einfach."

Kurier: Warum sind Eintracht Braunschweig und Hannover 96 in dieser Saison so souverän vorn?

Linke: "Beide Teams haben sich gut verstärkt. Sie spielen auch am ausgeglichensten auf, verfügen über eine gute taktische Ausrichtung und sind auch im Zweikampfverhalten kaum auszuschalten. Der VfB Oldenburg ist spät in Schwung gekommen, deshalb wird das Team von Mirko Votava nicht mehr in den Kampf um Platz eine eingreifen können."

Kurier: Sind die Spiele in der Regionalliga für Hannover 96 oft nicht zu leicht?

Linke: "Nein, sie sind im Gegensatz zur vergangenen Saison eine gute Vorbereitung auf die Entscheidungsspiele für den Aufstiegskampf. Es ist doch besser, wenn wir ein paar Mal gefordert werden."

Kurier: Können Sie sich Hannover 96 noch ein weiteres Jahr in der Regionalliga vorstellen?

Linke: "Das wird nicht passieren. Wir müssen gewinnen, wollen Erster werden und den Aufstieg in die 2. Liga schaffen."

Kurier: Bleiben Sie bei Hannover 96?

Linke: "Ich habe hier noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 1999. Ich fühle mich in Hannover sehr wohl. In den Verein ist wieder Ruhe eingekehrt, es macht Spaß. Ich bin auch fest davon überzeugt, daß wir unser Vorhaben in die Tat umsetzen können. Hannover braucht die 2. Liga, denn irgendwann müssen wir auch den Sprung in die höchste Spielklasse schaffen."

(Quelle: Regionalligakurier Heft 15/1998)


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