Hannover 96

Bundesligakurier

Hallo, Bernd Helmschrot, was machen Sie eigentlich heute?

In loser Folge berichten wir in kurzen Interviews von Spielern, die für Hannover 96 in früheren Jahren aktiv waren. Speziell über Akteure, die nicht in Hannover mehr zur täglichen Szene gehören. Unser Mitarbeiter Hans-Heinrich Kellner aus Diepholz stöberte im Archiv und nahm Kontakt auf mit den „Stars" von gestern.

Bernd Helmschrot (geboren am 18. März 1947) war von 1967 bis 1971 Bundesligatorwart bei Hannover 96. In diesem Zeitraum bestritt er 48 Bundesligaspiele, 3 Messepokalspiele und 2 Amateurländerspiele.

Herr Helmschrot, am 17. Februar 1968 feierten Sie beim 2:2 gegen den Hamburger SV Ihren Bundesligaeinstand. Wie kam es zu diesem Einsatz? Horst Podlasly war doch zu diesem Zeitpunkt die unumstrittene Nr. 1 im Tor von „96"!

Wegen einer Fingerverletzung von Podlasly sollte Ersatzmann Grunenberg spielen. Dieser konnte jedoch nicht überzeugen und so schenkte man mir das Vertrauen gegen den HSV.

Sie standen vier Jahre im Schatten von Horst Podlasly. Gab es keine Angebote von anderen Bundesligisten? Sie hatten ja bereits bewiesen, daß Sie Bundesligaqualitäten besaßen.

Nach meinem ersten Einsatz in der Liga spielte ich ununterbrochen ein dreiviertel Jahr, obwohl Horst Podlasly nach zwei Wochen wieder fit war. Im April 1969 verletzte ich mich in Nürnberg und in den folgenden Jahren hatte ich weiterhin viel Verletzungspech (Handbruch, Muskelfaserriß). Durch Formschwankungen verlor ich dann meinen Stammplatz.

1968 wurden Sie zweimal in die Amateuernationalmannschaft berufen. Das war doch sicherlich in zweierlei Hinsicht traumhaft oder?

Ich stand 1967/68 im Aufgebot der Amateuernationalelf und auf einer Ost-Asien-Reise kam ich zweimal zum Einsatz. Wir bereisten Burma, Malaysia, Thailand und Japan. Diese Reise wird mir unvergessen bleiben.

1971 wechselten Sie zu 1860 München in die Regionalliga: Wie ging es von München aus weiter?

Der ehemalige Nationaltorwart Hans Tilkowski war ausschlaggebend dafür, daß ich zu 1860 und nicht nach Gladbach wechselte. Nach zwei Jahren München ging ich zurück in die Bundesliga zu Kickers Offenbach.

Das Jahr 1983 bescherte Ihnen einen weiteren Glanzpunkt in Ihrer Karriere; das Pokalfinale gegen den 1. FC Köln. Welchen Stellenwert besitzt dieses Spiel in Ihrer Rangliste?

Das Pokalfinale mit Fortuna Köln gegen den 1. FC Köln war für mich als 36jährigen die Krönung meiner Karriere.

Was machen Sie heute? Sind Sie noch sportlich aktiv und womit verdienen Sie Ihr Geld?

In der Saison 1996/97 war ich beim Regionalligisten Wilhelmshaven 92 als Torwarttrainer tätig und manchmal bestreite ich Prominenten- oder Benefizspiele. Ich arbeite heute als Werbeleiter bei Marktkauf.

Bestehen noch Kontakte zu Hannover 96 oder zu ehemaligen Spielern?

Ich stehe in engem Kontakt zu Spielern der Amateurmannschaft von 1966/67, u.a. Helmut Thomassek, Hannes Baldauf und Norbert Irtel.

Verfolgen Sie auch heute noch das Geschehen von Hannover 96?

Ja, und ich freue mich ganz besonders, daß Hannover 96 den Aufstieg geschafft hat. Trainer Reinhold Fanz und Manager Franz Gerber haben mit der Mannschaft gute Arbeit geleistet.

(Quelle: Bundesligakurier Heft 5, Saison 1998/99)


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