Hannover 96

Regionalligakurier

 

 Hallo, Hanjo Weller, was machen Sie eigentlich heute?

In loser Folge berichten wir in kurzen Interviews von Spielern, die für Hannover 96 in früheren Jahren aktiv waren. Speziell über Akteure, die nicht in Hannover mehr zur täglichen Szene gehören. Unser Mitarbeiter Hans-Heinrich Kellner aus Diepholz stöberte im Archiv und nahm Kontakt auf mit den "Stars von gestern".

Hanjo Weller (2. Juni 1946) spielte von 1970 - 1972 bei Hannover 96. In diesem Zeitraum bestritt er 59 Bundesligaspiele sowie sieben DFB-Pokalspiele und konnte zwei Tore erzielen.

Hanjo Weller, 1970 kamen Sie von Göttingen 05 nach Hannover. Wer entdeckte Sie für die 96er?

Hanjo Weller: Es war Helmut Johannsen, der mich nach Hannover holte.

In der Zeit von 1970 bis 1972 wurden die Namen Weller und Keller in einem Atemzug genannt. Weller bereitete vor, Keller vollstreckte. Haben Sie noch Kontakt zu Ihrem damaligen "Spezi", mit dem Sie sich ja auch außerhalb des Spielfeldes gut verstanden?

Hanjo Weller: Leider haben wir keinen Kontakt mehr, außer alle fünf Jahre mal ein Telefonat.

In Hannover galten Sie als Glücksgriff im Mittelfeld, die Fans lagen Ihnen zu Füßen und die Bundesligaspitzenvereine machten Jagd auf Sie, aber Sie gingen zu 1860 München in die Regionalliga. Was bewog Sie zu diesem Entschluß?

Hanjo Weller: Ich habe die ersten Jahre als Profi nicht gerade viel verdient, außerdem war ich bereits 26 Jahre alt und so standen die Finanzen im Vordergrund.

Zwei Jahre bei 1860 München, doch der geforderte Aufstieg gelang nicht! Statt dessen nur zweimal Platz drei. Auch der von 1860-Chef Walter Kraus geforderte Platz in der Nationalmannschaft konnte nicht realisiert werden. Waren es verschenkte Jahre in München?

Hanjo Weller: Nein, es waren meine erfolgreichsten Jahre zusammen mit meiner Zeit in Hannover. Die Nationalmannschaft war damals sehr erfolgreich und auch ohne mich stark genug!

1974 gelang dann doch wieder der Sprung ins Fußballoberhaus, diesmal mit dem VfB Stuttgart. Aber nach nur einem Jahr in der Bundesliga der Abstieg in die Regionalliga. Wie lange blieben Sie beim VfB Stuttgart?

Hanjo Weller: Der Reiz der 1. Bundesliga packte mich wieder, dennoch war es ein Fehler, von 1860 wegzugehen. Ich war in München schließlich sehr beliebt. Meine Zeit in Stuttgart dauerte zwei Jahre.

Wann wechselten Sie in die Schweiz und wie waren Ihre Stationen dort?

Hanjo Weller: 1976 ging ich in die Schweiz zum FC Zürich, mit dem ich bis ins Halbfinale des Europapokals der Landesmeister kam (gegen FC Liverpool ausgeschieden). Weitere Stationen waren Xamax Neuchatel. Meine Laufbahn beendete ich 34jährig beim FC Winterthur.

Sind Sie heute noch als Trainer oder Spieler aktiv?

Hanjo Weller: Ich war anschließend noch bis zu meinem 43. Lebensjahr als Spielertrainer bei verschiedenen Vereinen. Ich wurde mit vier Vereinen Meister und stieg jeweils von der 4. Liga in die 3. Liga auf!

Was machen Sie heute beruflich?

Hanjo Weller: Ich bin heute Co-Trainer beim FC Zürich.

Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern von Hannover 96 und wann waren Sie das letzte Mal im Niedersachsen-Stadion?

Hanjo Weller: Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinen ehemaligen Mitspielern von Hannover 96, denke aber immer noch sehr gerne an diese Zeit zurück. Ich fühlte mich in Hannover sehr wohl. Im Niedersachsen-Stadion war ich das letzte mal 1983 zu einem Spiel anläßlich "20 Jahre Bundesliga". Ich war als aktiver "96er" eingeladen.

(Quelle: Regionalligakurier Heft 16/19.04.98)


Startseite