Das Team

Leonardo Manzi

Joker für alle Fälle

Eigentlich wurde Leonardo Manzi als Stürmer verpflichtet. Spielen kann der 27jährige aber auch in der Abwehr - als Manndecker. Damit ist er für Trainer Fanz ein vielseitig einsetzbarer Spieler - zu seinem Leidwesen bisher vor allem als Joker für die zweite Halbzeit. "Mein Pech ist es, daß Kreso und Milo so gut spielen. Da ist es schwer sich einen Stammplatz in der Mannschaft zu sichern."

Klar, daß das Zuschauen dem sympathischen Brasilianer keinen Spaß macht. Aber über die guten Spiele seiner Mannschaft kann er sich trotzdem freuen. "Hauptsache wir gewinnen", meint Leo und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: "Und ich schieße viele Tore."

Geboren und aufgewachsen ist der dunkelhaarige Modellathlet in Goiania, rund 200 km südwestlich von Brasilia. Hier begann auch Leos Fußballkarriere. Zehn Jahre lang kickte er für Villa Nova in Goiania. Dann ging er für ein Jahr zum FC Santos, bis es ihn in die Bundesliga zum FC St. Pauli verschlug. Für immerhin sieben Jahre blieb Manzi den St. Paulianern treu. Doch die letzte Saison bei den Hamburgern war für den Brasilianer nicht ganz optimal. Nach einigen Problemen mit dem Trainer wechselte er in das Amateurlager von St. Pauli. Das allerdings mit viel Erfolg, denn in 21 Spielen gelangen dem Stürmer 17 Tore.

Und wie kam er zu 96? - Ganz logisch, "die besten Spiele bei St. Pauli habe ich immer gegen 96 gehabt, ganz klar, daß sie mich haben wollten", verrät Manzi. So gelang ihm beispielsweise das entscheidende Tor gegen den Abstieg für St. Pauli in der Saison 93/94 - natürlich gegen Hannover 96. Folgerichtig führte ihn sein Weg in die niedersächsiche Landeshauptstadt.

Und wie sieht er seine Zukunft in Hannover? - Sportlich ist natürlich sein größter Wunsch, einen Stammplatz in der Mannschaft zu erlangen. Privat sieht es da viel rosiger aus. Seit vier Wochen ist Leo in festen Händen. Freundin Christiane sorgt für gute Laune. Gefunkt hat es zwischen ihnen beim hannoverschen Altstadtfest, bei dem Leo mit einigen Mannschaftskameraden Hannovers nette Seiten kennenlernen wollte. Das hat auf jeden Fall geklappt! Trotzdem denkt Leonardo Manzi oft an Brasilien. Immerhin lebt die Familie, seine Mutter und sieben Geschwister, noch dort.

Wo also liegt seine Zukunft? - "Ich möchte noch mindestens zwei Jahre in Hannover Fußball spielen, danach noch zwei Jahre in Brasilien und dann als Jugendtrainer in Brasilien arbeiten." Ein Zukunftsplan, der aber nur dann klappt, wenn der Körper mitspielt, weiß auch Leo. "Immerhin bin ich mit 27 Jahren auch nicht mehr der Jüngste", meint der Sportler selbstkritisch. Aber doch noch jung genug, um sich für Musik zu interessieren. Als Hobby gibt der smarte Brasilianer Musik an. "Ich gehe gerne zum Einkaufen in die Stadt, vor allem, um CDs zu kaufen." So hat es Leo auf eine beträchtliche CD-Sammlung gebracht. Ergänzt durch ein Mischpult, kann man den Fußballer auch schon mal als DC antreffen. Trotzdem will Manzi nicht mit DJ Bobo in Konkurrenz treten. Dann schon eher mit Kreso und Milo - aber immer sportlich und fair!

(Quelle: 96-Kurier, Offizielle Stadionzeitung des HSV von 1896 e.V.)


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