Das Team

Reinhard Stumpf

Neuzugang mit Gardemass

Lange Zeit haben sie Ausschau gehalten, die Verantwortlichen von Hannover 96. Gesucht wurde eine Verstärkung für die Abwehr. Fündig geworden sind sie u.a. nun mit Reinhard Stumpf, mit 35 Jahren nicht mehr der Jüngste, aber dafür ein erfahrener Abwehrspieler mit dem Gardemaß von 1,91 Meter.

Um nach Hannover zu kommen, mußte Stumpf eine lange Reise antreten, stand er doch bis dato in Japan bei Brumel Sendai unter Vertrag. Unbekannt war der Defensivspieler aber in Hannover nicht. "Reinhold Fanz und ich kennen uns persönlich aus unserer Zeit in Hessen. Fanz war Verbandstrainer und ich habe für Kickers Offenbach gespielt", erzählt Stumpf. Aber nicht nur Kickers Offenbach, auch renommierte Vereine wie der Karlsruher SC, 1. FC Kaiserlautern, 1. FC Köln und Galatasaray Istanbul gehörten zu den Spielstationen des 96-Neulings. "Die Zeit in Istanbul war eine wirklich gute Erfahrung, die Stimmung dort, die Kultur und die Menschen, das hat mir und meiner Familie gut gefallen" schwärmt Stumpf. Ausschlaggebend für die Rückkehr nach Deutschland war dann letztlich die Familie, da Sohn Dominic (10) und Tochter Maike (6) in Deutschland zur Schule gehen sollten. Zu seinem Leidwesen ist der Neuhannoveraner Stumpf zur Zeit noch Strohwitwer. "Ein Umzug mitten im Schuljahr wollten wir unserem Sohn nicht zumuten", erklärt er die momentane Familiensituation. So muß der Abwehrrecke bis nach Köln fahren, um im Kreise seiner Lieben zu sein.

Mit Reinhard Stumpf ist ein bundesligaerfahrener Spieler zu 96 gekommen, die Aufzählung seiner sportlichen Erfolge läßt Fußballherzen höher schlagen: Deutscher Meister, Deutscher Pokalsieger, Türkischer Meister - dies sind nur die Highlights einer erfolgreichen Karriere. Selbstverständlich möchte Stumpf an diesen Erfolgen anknüpfen. "Mein Ziel für diese Saison ist natürlich zum einen der Meistertitel mit 96 und dann sollten wir auch in der Relegation den Platz als siegreiche Mannschaft verlassen", so der sportliche Wunsch von Stumpf. Auf eine langfristige Planung will Stumpf sich nicht einlassen. "In meinem Alter muß man realistisch sein und nur noch in kurzen Zeitphasen planen. Entscheidend ist, in welcher körperlichen Verfassung ich bin, davon mache ich es abhängig, wielange ich noch als Profi auf dem Platz stehen werde", sagt Stumpf. Aber auch nach seiner aktiven Laufbahn wird er dem Fußball erhalten bleiben, denn der gelernte Schwimmeistergehilfe und Groß- und Außenhandelskaufmann will noch in diesem Jahr seine Fußballehrerlizenz in Köln erwerben, um nach seiner aktiven Karriere auch als Trainer arbeiten zu können. Aber bevor es soweit ist, nimmt er seine Aufgabe in Hannover sehr ernst. "Die Erfahrung, die ich mitbringe, wird von der Mannschaft voll anerkannt. Natürlich bin ich für den einen oder anderen in der Mannschaft ein Konkurrent, aber sowas ist wichtig, um die eigene Leistung zu steigern, was wiederum der Mannschaft nützt", erläutert Stumpf. Teamgeist sei ein wesentlichen Merkmal im Mannschaftssport, denn schließlich hätten alle dasselbe Ziel vor Augen, den Wiederaufstieg. Da sei es ganz logisch, daß die Mannschaft jede Verstärkung positiv aufnimmt. Mit dieser Einstellung wird sich Stumpf auch in die Herzen der hannoverschen Fans spielen können.

(Quelle: 96-Kurier, Offizielle Stadionzeitung des HSV von 1896 e.V.)


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